Wie wichtig Handarbeiten sind, merke ich erst jetzt wieder. Nachdem ich als Kind wirklich dauernd gestrickt und gehäkelt habe (lag bei uns in der Familie), dann später, während meiner ersten Ehe auch noch, habe ich es dann bei meinem jetzigen Mann ganz sein lassen- es gefällt ihm einfach nicht.
Und irgendwie hatte bzw. habe ich auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich abends aufs Sofa gesetzt und gestrickt hätte- es ist doch immer noch was zu tun- im Haushalt, für die Kinder, für die Praxis, überhaupt.
Vor ein paar Monaten, als ich wirklich überhaupt keinen Lichtblick mehr gesehen habe, hab ich wieder mit Handarbeiten angefangen; erst mit viel Gemecker meines Mannes und einem schrecklich schlechten Gewissen.
Und jetzt - es geht mir so gut wie lange nicht mehr, und ich stehe extra morgens zwischen 4 und halb 5 auf, damit ich noch eine Stunde für meine Handarbeiten habe, bevor der Rest der Familie auftaucht. Denn bis abends alle im Bett sind, wird es mindestens halb 10- und das ist sooo lang.....
Kinder, Haushalt und Patienten wegen der Handarbeiten zurückstellen, das geht nicht- aber ich gebe zu, ich hab jetzt schon ein paar Mal abends die Probe geschwänzt, damit ich daheimbleiben und stricken kann.....