Langsam wird es dunkel und kalt, der Winter steht vor der Tür. Im Kamin
brennt das Feuer und erwärmt das ganze Haus. Die ersten Schneeflocken
fallen gegen die Fensterscheiben und ein Gefühl von Wärme und einer
geheimnisvollen Stimmung umfängt mich.
Kindheitserinnerungen werden wach und ich denke zurück an die Zeit als
ich selbst noch ein Kind war. Ich rieche das Bienenwachs der Kerzen und
sehe den warmen und gemütlichen Blick meiner Großmutter, wenn sie mir
Geschichten vorliest.
Plötzlich höre ich lautes Geschreie aus dem Kinderzimmer. "Und es gibt
wohl einen Weihnachtsmann" schreit meine 6-jährige ihren 11-jährigen
Bruder an. " Das sind doch Märchen für kleine Kinder" schreit der
11-jährige mit erhabener Erwachsenenmine zurueck.... Die Kleine bricht
in Tränen aus und rennt zu mir. Ich nehm sie liebevoll und tröstend in
den Arm und den Grossen strafe ich mit einem strengem Blick.
Papa kommt rein und fragt wo das Problem ist, da sagt der Dreikäsehoch:
"Paps sag doch mal wer der Weihnachtsmann ist, das bist du doch immer,
hab dich doch letztes Jahr an den Schuhen erkannt".
Plötzlich klingelt es an der Tür und Papa läßt seinen ach so großen
Schlaumeier die Tür öffnen. Der Junge steht wie angewurzelt da. Er
glaubt seinen Augen nicht, denn in der Tür steht der Weihnachtsmann.
Dieser schaut den Jungen lange an und sagt dann:"Na, mein
Großer.....glaubst du jetzt, dass es mich gibt!" Bleddernd und
tränen-verschwendend rast er zurück ins Wohnzimmer und hält sich an
meinem Rock fest.
"Mama, ich hab wieder Bockmist gemacht, meine Freunde haben mir erzählt
es kämen immer die Väter". Aber ich hab doch nur einen - oder. Wer ist
denn der mit dem langen Bart ?
Jetzt bin ich dabei ihn zu troesten und streiche ihm liebevoll uebers
Haar mit den Worten " Das mein Junge ist der Weihnachtsmann" Er schaut
mich unglaeubig an und ein Lächeln huscht über mein Gesicht. "Du glaubst mir nicht? .
Schau aus dem Fenster, was sieht du da? Ist er allein?"
Nein, er ist nicht allein, er hat eine ganze Schar Weihnachtsmann
Gehilfen mitgebracht, denn sie müssen zuerst einmal, schon lange vor
Weihnachten, ihre Route festlegen.
Sie stehen im Kreis um den Weihnachtsmann und Rudolf ,dem Rentier mit der roten Nase herum .
Aufmerksam schauen Sie auf den grossen , bunt verzierten Stadtplan .
Diesen hat der Weihnachtsmann über den Schlitten gehängt , damit jeder ihn einsehen kann.
"Dann bin ich ja einer der ersten Kinder, die von euch aufgesucht werden"
Der Blick des Jungen fiel nun auf den Sack von "seinem" Weihnachtsmann.
"Ist da auch etwas für meine kleine Schwester drin" fragte er nun lieb und leise.