Hallo Petra,
gestern habe ich Antwort von Herrn Leichter (Arbeitskreis Geschichte des Deutschen Klöppelverbandes) bekommen.
Er verweist zunächst auf den Wörterbucheintrag in "Die Spitze" aus 03/1996, wobei er auch gleich einschränkt, dass dort über die Herkunft nichts drin steht. Ich habe gerade nachgesehen. Das stimmt so. Dort ist vielmehr der Klöppelbrief als solches erläutert.
Ferner hat er mir folgendes geantwortet:
" Der Begriff scheint im 19. Jahrhundert entstanden zu sein. Wir konnten nicht nachweisbar feststellen, wann der Begiff zuerst auftrat.
Warum er Brief genannt worden ist, wissen wir nicht. Möglicherweise ist er aus dem Begriff Musterbrief im Sinne einer Arbeitsvorlage entstanden; Briefe teilen ja etwas mit, beim Klöppel"brief" eben, wie zu arbeiten ist. Vielleicht muss man die Entstehung des Begriffes "Klöppelbrief" unter diesem Aspekt betrachten. Auf die analoge Anwendung in Gesellen- und Meisterbrief möchte ich hinweisen. Auch da wird ja der Öffentlichkeit etwas mitgeteilt.
Es gibt für ihn, wenn Sie das in den Quellen verfolgen eine ganze Reihe anderer Bezeichnungen, nachzulesen auch im o.a. Wöterbucheintrag: Aufwinde, Musterbrief, Klöppelmuster, Grundriss, Patrone (so noch heute in den Niederlanden), Vorlage, Typenmuster, Mustervorzeichnung. Auch Stechblatt ist verwendet worden."
Tja Petra, ich hoffe deine Kusrdamen geben sich damit zufrieden.
Ciao Marion